Die Kryptiker

Horst Becker

Horst Becker (www.werktreue.de)

1955 in Homburg an der Saar geboren, studierte Horst Becker von 1994 bis zu seinem Diplomabschluss1998 an der Bonner Alanus Hochschule „Freie Kunst“ im Fachbereich Bildhauerei. Er lebt in Bonn, sein künstlerisches Spektrum umfasst Videoinstallation, Computeranimation, NFT und 3D-Druck.

Meine Arbeiten sind multidimensional und erschweren eine eindimensionale, lineare Erklärung. Raum- /Videoinstallationen geben mir einen zusätzlichen Freiheitsgrad – die Zeit. Durch Loops (Zeitschleifen) entstehen Atmosphären unterschiedlicher psychischer Dichte als Kombination verschiedener Assoziationsebenen. In Summe manchmal kryptisch“

Katrin Bethge

Katrin Bethge (www.katrinbethge.com)

Die 1970 geborene Katrin Bethge begann nach dem Studium der Illustration an der HAW Hamburg 1999 neben Zeichnung und Aquarellmalerei mit Licht zu arbeiten. Ihre Overheadprojektionen begleiten Projekte aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik und Installation.

In meiner künstlerischen Arbeit verbinde ich großformatige Zeichnungen und Cutouts mit Projektionen zu begehbaren Lichtinstallationen. Wie in einem Kaleidoskop aus Öffnungen und Grenzen wachsen Linien und Flächen im Raum zu einem Organismus zusammen. Meine Projektionen entstehen meist analog am Overheadprojektor. Durch die mikroskopische Vergrößerung und Durchleuchtung der Materialien erscheinen die Orte durchlässig und geben den Blick frei auf eine poetische Welt der alltäglichen Naturprozesse. Der Betrachter wird mit seinem eigenen Schatten ein Teil davon. Die Zeichnungen werden zu Karten in einer ephemeren Welt aus Licht und Farbe.“

Alekos Hofstetter

Alekos Hofstetter (www.alekos-hofstetter.de)

Alekos Hofstetter wurde 1967 in Bonn geboren. Aufgewachsen in Bonn, Brüssel und Bangkok lebt der Zeichner und Maler seit 1996 in Berlin. U.a. war Hofstetter Mitbegründer des legendären Dresdner Künstlerkollektivs BEWEGUNG NURR. Seit 2011 setzt er sich mit der architektonischen Wirkungsmacht der Nachkriegsmoderne auseinander. Installationen aus dem Zyklus TANNHÄUSER TOR sind regelmäßig in den Theaterstücken René Polleschs zu sehen. Zuletzt 2021 bei den Wiener Festwochen DIE GEWEHRE DER FRAU KATHRIN ANGERER, 2019 in BLACK MARIA, Deutsches Theaters Berlin und 2018 „KALIFORNIA/ GRACE SLICK, TRWarszawa/ PL. 2019 realisierte Hofstetter in Zusammenarbeit mit Prof. Nina von Mechow das Bühnenbild für den „Freischütz“, (Regie Jossi Wieler) am Straßburger Opernhaus Opéra national du Rhin. Für Inszenierungen am Deutschen Theater Berlin arbeitete er 2018 gemeinsam mit Nina von Mechow mit der Regisseurin Karin Henkel und 2012 am Wiener Burgtheater mit Martin Wuttke zusammen.

„Ja, in meinem Werk komme ich zu differenzierten, künstlerischen Aussagen über die Distanz, die unsere Gesellschaft inzwischen zur sogenannten Moderne und ihrem Fortschrittsgedanken unterhält. Die übergreifende Verbindung, der rote Faden, der sich durch meine Arbeit zieht, ist, dass sich alle Werke mit der Qualität eben dieser Distanz in der Wahrnehmung nachkriegsmoderner Architektur befassen.“

Lara Kaiser

Lara Kaiser (www.lara-kaiser.com)

Lara Kaiser wurde 1996 in Witten geboren. 2022 beendete sie ihr Studium der Malerei an der Kunstakademie Münster und wurde zur Meisterschülerin von Cornelius Völker ernannt. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf und Mülheim an der Ruhr.

„Eine leere Wand. Die Schattenkanten sammeln sich unterhalb der Deckenleuchte, an den laufenden Grenzen zwischen Licht und dessen Abwesenheit; Schwingt ein trüber Nebel der Zwischentöne nicht grau-weißer Flächen. Gedanken über den Blick, in Reihenfolge und Gleichzeitigkeit. Stehen an den Unebenheiten, Fugen und Rissen, die die Zeit hinterlassen hat. Dauer verschlingt die Materialität der Oberflächen, zwischen den Illusionen von Tiefe und Ebene. Wie viel wiegt Licht? Welche Zeit ist festgeschrieben in der Betrachtung der Objekte? Wie viel Kenntlichkeit bleibt, in einem Gedankenspiel der Abstraktion und der Gegenstände? In der Wechselwirkung zwischen Welt und Sehen entsteht ein Strom von Bildern des Verstehens, der Aneignung und Neuordnung, die in erster Linie die Elemente der Malerei befragen.“

Tina Oelker

Tina Oelker (www.tinaoelker.com)

1973 in Hamm-Westfalen geboren, lebt und arbeitet Tina Oelker seit 1995 in Hamburg. In ihrer Jugend lernte sie Aktzeichnen und Moderne Malerei, in ihren 20ern studierte sie in New York City an der SVA und Art Students League. Ihr Studium schloss sie 2004 an der HAW in Hamburg mit dem Motiv des Feldhasen ab.

Mit „25 Farben Stockholm“ und „12,5 Farben Florenz“, ist Tina Oelker wieder in der Abstraktion angekommen. Bekannt wurde sie mit ihrem Gesamtwerk „1000 Hasen“, was bis heute in seiner Gänze noch unter Verschluss steht. Im Frühjahr 2021 erschien ihr erster Bildband, „Von Hasen und Göttern, N° 1“, darin verdichtet Oelker 20 Jahre ihres Schaffens. Prosa, wie die „1000 Thesen“ und lyrische Texte aus ihrem „Leporello“ ergänzen ihr Werk auf abstrakte Weise, ohne es selbst zu erklären, und sind seit 2016 Hauptbestandteil ihrer Performances und Gesellschaftsabende. 2021 installiert sie zwei temporäre Räume und ist 2022 Mitbegründerin der Künstlergruppe „Die Kryptiker“.

„Zum Anlass die Ananas, Bezeichnung für das Beste, für das Wahre und aus Höflichkeit, ist sie die Welt, und in ihr wohnt ein Hase. Was für den einen kryptisch erscheint, ist für den anderen direkter Ausdruck einer Komplexität, die sich kaum anders auszudrücken vermag, als durch die mehrdimensionale Sprache der Kunst. Es macht kaum Sinn, sein Leben dahingehend zu verschwenden, dieses oder jenes aufzuschlüsseln, so könnte man sich vielmehr einfach selbst einlassen. Ist die Auster einmal geknackt, braucht es keinen Code, für das, was man selbst schon ist, das Rätsel ist salonfähig, und wir bemerken dann, wir hatten uns zuvor schon verstanden, wenn sich jeder selbst aufmacht.“

Federico Schiaffino

Federico Schiaffino (www.schiaffino.de)

Schiaffino wuchs in Portofino auf. Er studierte an der Accademia di Belle Arti di Brera in Mailand bei Aldo Turchiaro, danach folgte ein Studium der Druckgrafik am Pratt Graphic-Center bei David Finkbeiner, New York City und ebenso an der New School bei George Shapiro. An der Art Students League of New York absolvierte Schiaffino einen Bildhauerkurs bei Nathaniel Kaz. Er arbeitete als Bühnenbildner für die Theaterkompanie „Nuovo Repertorio“ in Turin. Federico Schiaffino lebt und arbeitet in Welver, Westfalen und in Portofino, Ligurien.

Mein Beitrag zu dieser Ausstellung “La Nascita dell’ Artista“ (Die Geburt des Künstlers). Die Kupferplatte ist seit jeher mein bevorzugtes Medium, um den inneren Fluss von Symbolen, Emotionen, Ereignissen, Träumen und Ideen einzubetten. Bei dem Werk, “La Nascita dell’ Artista” erschuf ich eine Collage aus Radierungen meines grafischen Kosmos. Sozusagen gebar ich aus vielen einzelnen Motiven ein neues Ganzes. Das Mysterium des menschlichen Lebens ist eine Thematik, die mich fortwährend bewegt. Der Betrachter ist eingeladen sich auf Ordnung versus Chaos oder ein Chaos versus Ordnung auf Einheit und/oder auf Vielheit einzulassen.

Joseph Schnorrenberg

Joseph Schnorrenberg (www.facebook.com/Joseph.Schnorrenberg)

Der 1951 in Bonn geborene Joseph Schnorrenberg studierte von 1970 bis 1977 „Freie Kunst“ an den Kölner Werkschulen. Begleitet wurde sein Studium von Paul Benders kunsthistorischen Vorlesungen, die mit der Karolingischen Renaissance um 800 n.Chr. begannen und mit der „Archäologie des Alltags“ in den 1970er Jahren, dem Spurensicherer Nikolaus Lang und seiner Werkgruppe über die „Geschwister Götte“, endeten. Auf der documenta 6 entdeckte er 1977 weitere Arbeiten Langs, sowie die Arbeiten des „Phantom-Malers“ Jean Le Gac (Le peintre fantome).

„Ob die „DIE UNGESPIELTEN NOTEN“ (2011), eine Werkgruppe über einen Bonner Straßenmusiker oder die zu Beethovens Jubiläum 2020 geschaffene Installation „VOGELSCHISS-SONATE“, eine Erinnerung an den von den Nazis ermordeten Musiker Karlrobert Kreiten, es ist immer eine Mischung aus privaten und kollektiven Gedächtnisspuren, die Ausgangspunkt meiner künstlerischen Expeditionen sind. So besteht die von Marcel Prousts Recherche inspirierte REISE NACH COMBRAY (2014-2019) aus Kindheitserinnerungen (eines Wirtschaftswunderkindes), die dem Gedächtnis, dem Ort des Erinnerns und Vergessens, entlockt wurden und auf Facebook als virtuelles Experiment zu entdecken ist. BÜRO MÜLLER, die aktuelle Werkgruppe, an der ich zur Zeit arbeite, ist der Bürokultur des 20. Jahrhunderts gewidmet. Natürlich bin ich Kryptiker in einer nur fragmentarisch zu erfassenden Wirklichkeit, immer auf der Suche nach „Platons Wachstafel“, in der die Erfahrungen der Menschheit eingegraben sind.“

Karl Theo Stammer

Karl-Theo Stammer (www.kt-stammer.de)

1951 in Sinzig geboren lebt und arbeitet Karl-Theo Stammer in Bonn und Bruneck/Südtirol. Von 1973 bis 1980 studiert er „Freie Kunst“ im Fachbereich Kunst & Design der Kölner Fachhochschule. Das Portfolio des Bonner Kunstpreisträgers und Besitzers der August Macke Medaille umfasst Druckgrafik, Pastellmalerei und Fotografie.

„Nach dem Motto „Man nehme ein weißes Blatt, eine vielfältige Auswahl an Farbstiften…“, folge ich dem erfüllenden Glücksempfinden beim immerwährenden Dialog von Suchen und Finden, Verwerfen, Behalten, Abwägen. Ein Gebären von „Kopfgeburten“ in passender Form- und Farbgebung in nicht enden wollender Vielfalt, solange in mir „der Vorrat reicht“, der Eingebung folgend in der Umsetzung ins Sichtbare, um mich zum Ausdruck zu bringen. Der permanente Findungsprozess fügt sich zu einem kunterbunten Sammelsurium und Panoptikum des künstlerischen Treibens: einem Potpourri eingefangener Phantasiegebilde und bloßgelegter Errungenschaften aus der Tiefe kryptisch verschlüsselter Welten, geborgene Schätze, ans Licht transportiert wie nach einem ergiebigen Beutefang, in einer für mich stimmigen und bindenden Umsetzung zum Kunstwerk erhoben, im Verzicht auf jedwede reale Abbildung.“

Ulf Umlauff

Ulf Umlauff (Video)

1950 in Hanau am Main geboren, wuchs Umlauff in Bonn-Bad Godesberg auf. 1968 studiert er an den Kölner Werkschulen „Freie Kunst“. Ab 1971 erste Aufträge für die Werbebranche. Umlauff macht sich als Graphiker selbstständig. 1997 eröffnet er die Produzentengalerie HICOG in Godesberg, in der er auch seine eigenen, collagierten Zeichnungen ausstellt. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit arbeitet er als Bogenbauer und Outdoortrainer in der Godesberger „Flitzebogenschule“.

„Für meine Selbstwahrnehmung muss ich dauernd irgendwas machen, damit vom Tage was bleibt, ein Bild, eine Idee, ein Konzept,….eine aufgeräumte Garage geht auch. Kein Traum, das war ich. Meine Bilder – Rock’n`Roll in Farbe und kryptisch sowieso.“

Martina van de Gey

Martina van de Gey (www.martinavandegey.de)

Die 1958 in Bonn geborene Künstlerin studiert von 1980 bis 1990 „Freie Kunst“ an der Fachhochschule Köln (Fachbereich Kunst & Design).1992 wird sie bei Prof. Karl Marx Meisterschülerin und arbeitet seitdem als freischaffende Künstlerin. Ausstellungen in Köln, Bonn, Frankfurt, Oldenburg, London, Valencia, Shanghai und Suzhou folgen.

Martina van de Gey lebt und arbeitet in Oldenburg und im spanischen Valencia.

„Vor einigen Jahren entdeckte ich durch Zufall einen wunderbaren neuen Werkstoff für meine Kunst: Kautschuk. Er ist schwarz! Weich! Schwer! Also das Gegenteil von einer unflexiblen, weißen, starren Leinwand. Kautschuk saugt die Farbe geradezu auf, lässt sie nicht mehr los, selbst wenn er gedehnt und geformt wird. Somit wurde es mir möglich, Malerei in den Raum hinein wachsen zu lassen und es entstanden Gemälde, die gleichzeitig auch Wandobjekte sein können. Die Vielseitigkeit des Materials bietet so viele gestalterische Möglichkeiten, dass ich mir nicht mehr vorstellen kann, wieder zur Leinwand zurückzukehren. Auch hat der schwarze Hintergrund im Gegensatz zur weißen Leinwand eine kryptische Tiefe, die meiner Denk- und Arbeitsweise sehr entgegen kommt. Ich verfolge kein bestimmtes Thema, mein Thema ist der Kautschuk, weil er zu meinem künstlerischen Kosmos geworden ist.“